Er breite ein Lächeln über deine Züge

Ein gefühlvoller Blick unserer Vorsitzenden des Kirchenvorstands auf die Gemeinde

Liebe Leserinnen und Leser

Heute ist der 1. Mai und ich sitze bei traumhaftem Sommerwetter draußen mit Stift und Block in der Hand.

Eigentlich ist der Redaktionsschluss schon vorbei, aber ich tue mich diesmal schwer die richtigen Worte für den Gemeindebrief zu finden.

Ich weiß nicht woran das liegt, aber im Moment kämpfe ich mit einem großen Gefühl der Müdigkeit und Niedergeschlagenheit. Und dass, obwohl es viele Dinge gibt über die ich mich freue und die mich glücklich machen sollten.

Wir haben mit Lara Schütz eine sehr nette und herzliche neue Pfarrerin für unsere Kirchengemeinde bekommen, mit der man sehr gut zusammenarbeiten kann. Einige neue Ideen und Gottesdienstformen hat sie schon angeboten und ich freue mich besonders darüber, dass diese auch von der Gemeinde angenommen werden. Wir haben an Gründonnerstag einen Mahlgottesdienst gefeiert mit einer ganz besonderen Form des Abendmahls, mit außergewöhnlichen Speisen und interessanten Fragen. Auch das sich anschließende Beisammensein mit Buffett fand guten Anklang und ich habe mehr als einmal gehört, dass man so etwas ruhig öfter machen könne.

Auch von der Osterwanderung habe ich nur positives gehört und das Wandern in den Ostermorgen hat bei vielen Menschen eine ganz besondere Stimmung erzeugt. Unterwegs gab es viele Stationen und das Ziel war ein gemeinsames Abendmahl mit anschließendem Frühstück in Unnau. Auch die Nichtwanderer fühlten sich zum Frühstück herzlich mit eingeladen und Gott hat allen traumhaftes Wetter geschenkt.

Sehr froh bin ich auch darüber dass der Kirchenvorstand beschlossen hat einen neuen Kirchenbus zu kaufen, damit alle die den Bus brauchen auch in Zukunft sicher im Namen des Herrn unterwegs sein können. Er ist schon bestellt und vielleicht können sie ihn schon bewundern wenn dieser Gemeindebrief erscheint. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Matthias Schütz, Moritz Hollmann und Daniel Hoffmann, die dieses Vorhaben mit Zeit und Tatkraft in die Wege geleitet haben.

Grund zur Freude haben wir sicherlich auch, wenn wir an Pfingsten das Jubiläum von Wolfram Strunk feiern können. Seit mehr als 50 Jahren ist er als Organist und mitlerweile auch als Chorleiter fester Bestandteil unserer Kirchengemeinde und bereichert so manchen Gottesdienst mit seinem musikalischen Können. Wir freuen uns auf ihn und den gemischten Chor am Pfingstgottesdienst und laden sie herzlich ein dabei zu sein.

Ein Ausschuss des Kirchenvorstandes ist dabei einen Konzertplan zu erstellen, um in Zukunft häufiger Konzerte und musikalische Gottesdienste anbieten zu können. Vielleicht gibt es diesbezüglich auch von ihnen Ideen und Anregungen. Wir freuen uns darauf, von ihnen zu hören.

Wie in jedem Jahr wurde der Haushalt beschlossen und die Kollektenkasse geprüft und wir bedanken uns herzlich bei Stephan Keßler für die reibungslose Führung der Kollektenkasse. Hier sind wir in diesem Jahr etwas spät, aber in unserer April Sitzung waren wir aufgrund vieler Entschuldigungen nicht beschlussfähig und so musste alles vertagt werden. Auch das kann einmal vorkommen und die anwesenden haben die Zeit zum Austausch trotzdem gut genutzt.

Dabei haben wir uns dazu entschlossen uns für die Erprobung des neuen Gesangbuches, welches im Herbst herauskommt, zu bewerben. Wir können gespannt sein, welche neuen Lieder es darin geben wird.

Wie sie sehen, so viele Gründe zu Freude und Dankbarkeit, aber auch tiefe Traurigkeit. Einen Tag nachdem unser 2.Enkelkind getauft wurde, haben wir Pascal Schmidt beerdigt.

Viel zu früh, im Alter von 30 Jahren ist er gestorben und hinterlässt eine große Lücke, besonders in der Kirchengemeinde Hof.

So dicht liegen Glück und Leid oft beieinander. Aber das ist ja nichts neues und das hat jeder von ihnen bestimmt auch schon erlebt. Und dabei hilft uns die Zusage Gottes, die er uns in der Taufe zuspricht. Nämlich, dass er uns nie einen Weg alleine gehen lässt. Dass er uns nicht vor allem Leid bewahrt, aber dass er in guten und in schlechten Zeiten bei uns ist und uns vorauseilt, oder sogar trägt. An Josuas Taufe hat seine Familie für ihn gesungen: Sei mutig und stark und fürchte dich nicht. Denn der Herr, dein Gott ist bei dir.

Hab keine Angst wenn du allein bist, hab keine Angst in der Dunkelheit, hab keine Angst wenn du Krank bist und hab keine Angst wenn der Donner kracht. Sei mutig und stark und fürchte dich nicht. Denn der Herr, dein Gott ist bei dir.

Ich glaube ganz fest an dieses Versprechen Gottes und dennoch gibt es Zeiten von Müdigkeit und Niedergeschlagenheit. Im Moment glaube ich tatsächlich, dass es etwas damit zu tun hat, dass die Bildung des Nachbarschaftsraumes so langsam immer näher rückt. Nicht unbedingt das Gefühl etwas zu verlieren oder Angst vor neuem. Aber das Gefühl etwas übergestülpt zu bekommen was keiner so richtig möchte und wogegen man nichts tun kann. Eine riesengroße Kirchengemeinde, neue Herausforderungen, immer noch viele unbeantwortete Fragen, aber die Entscheidungen sollen noch in diesem Jahr fallen. Das macht mir ehrlicherweise Angst. Unsere Kirchengemeinde ist es gewohnt mit Veränderungen umzugehen. Wir haben schon viele Vakanzen überstanden und immer den Blick nach vorne gerichtet. Wir haben die Ärmel hochgekrempelt und mit Gottes Hilfe eine Lösung für so manches Problem gefunden. Aber dieser Nachbarschaftsraum kann nur gelingen wenn wir alle an einem Strang ziehen, wenn uns allen bewusst ist, dass es Veränderungen geben wird und geben muss und wenn jeder bereit ist einen Schritt auf den anderen zuzugehen. Diese Bereitschaft sehe ich im Moment leider noch nicht und das macht mir Sorge. Aber ich möchte ihnen mit meinen Sorgen keine Angst machen. Wie alle unsere Wege gehen wir auch den Weg in den Nachbarschaftsraum nicht allein, sondern unser Gott geht mit uns. Diese Gewissheit wünsche ich mir und uns allen von ganzem Herzen. Und vielleicht sehe ich einiges bis zum nächsten Gemeindebrief auch wieder etwas zuversichtlicher.

Für heute verabschiede ich mich von ihnen und wünsche ihnen mit dem untenstehenden Segen eine schöne Sommer,- und Ferienzeit.

 

Gott sei mit seinem Segen bei dir.
Er erfülle dich mit Vertrauen,
er mache dich stark,
Gutes zu bewahren und nicht aufzugeben.
Er breite ein Lächeln über deine Züge,
dass du von dem, was du gibst,
etwas zurückbekommst
und Freundlichkeit
deinen ganzen Tag bescheint.

Andrea Hoffmann

Nach oben scrollen