Tizita Berhanu, Ostern

Auferstehung mitten im Alltag

Jesus sagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“ (Johannes 11,25)

Jesus spricht diese Worte mitten in eine Situation von Schmerz und Trauer hinein. Lazarus, der Freund, ist gestorben. Hoffnung scheint verloren. Doch Jesus sagt: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Damit macht er deutlich: Auferstehung ist nicht nur ein Ereignis in ferner Zukunft, sondern eine Person – er selbst.

Für uns bedeutet das zuerst: Der Tod hat nicht das letzte Wort. Wer sich an Jesus hält, darf darauf vertrauen, dass der Tod nicht Endstation ist, sondern Übergang. Wir haben eine Perspektive über dieses Leben hinaus – und das schenkt Halt, gerade wenn alles brüchig wirkt.

Aber Jesu Worte gelten nicht nur für das „Danach“. Auferstehung kann auch heute geschehen – mitten im Alltag. Vielleicht kennst du Situationen, die sich innerlich „tot“ anfühlen: ein zerbrochener Traum, eine Beziehung, die erloschen scheint, oder ein Herz, das vor lauter Sorgen kaum noch Hoffnung spürt. Jesus will hineinsprechen: Ich bin Leben. Er kann heilen, was zerbrochen ist, er kann neu beleben, was wir schon abgeschrieben haben.

Dabei geschieht Neues oft nicht schlagartig. Auferstehung ist nicht immer ein großes Feuerwerk. Manchmal ist es ein leises Wachsen, ein zarter Anfang. Ein kleines Lächeln, das zurückkehrt. Ein Gespräch, das wieder möglich wird. Ein neuer Mut, den nächsten Schritt zu gehen. Gott hat Geduld mit uns – mehr Geduld, als wir oft mit uns selbst haben.

Wenn Jesus sagt: Ich bin die Auferstehung und das Leben, dann lädt er uns ein, ihm unser Gestern, Heute und Morgen anzuvertrauen. Auferstehung beginnt da, wo wir ihm Raum geben – Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug.

Text: Karl Jacobi Bild: Tizita Berhanu

Auferstehung

Manchmal stehen wir auf
Stehen wir zur Auferstehung auf
Mitten am Tage
Mit unserem lebendigen Haar
Mit unserer atmenden Haut.

Nur das Gewohnte ist um uns.
Keine Fata Morgana von Palmen
Mit weidenden Löwen
Und sanften Wölfen.

Die Weckuhren hören nicht auf zu ticken
Ihre Leuchtzeiger löschen nicht aus.

Und dennoch leicht
Und dennoch unverwundbar
Geordnet in geheimnisvolle Ordnung
Vorweggenommen in ein Haus aus Licht.

Marie Luise Kaschnitz

Mehr schöne Namen Jesu gibts hier.

Nach oben scrollen