Abend zu Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs

Wir wollen zusammen aus der Vergangenheit lernen und uns gemeinsam für den Frieden einsetzen. Das war das Ziel eines Friedensgebets am 8. Mai, 18:00 Uhr in unserer Evangelischen Kirche in Bad Marienberg. Geistliche aus drei Gemeinden kamen zusammen. Der katholische Pfarrer Dominik Wach aus Hachenburg, der auch für Bad Marienberg zuständig ist, der muslimische Imam der Ahmadiyya Gemeinde, Aniq Ahmed, der extra aus Frankfurt angereist war und Pfarrer Karl Jacobi für die evangelische Gemeinde. 40 Teilnehmer von unterschiedlichen Gemeinden waren zusammengekommen, um Ihre Unterstützung für diese Friedensaktion zu zeigen.
Den Auftakt setzte ein Videointerview mit zwei Senioren aus dem Westerwald, die sich noch gut an die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs erinnern konnten. Beide hatten als Jugendliche das Elend und den Hunger erlebt, Kriegstote und schwer verletzte. Im Frühjahr 1945 mussten sie weite Strecken zum Teil zu Fuß zurücklegen, um Kampfhandlungen zu entkommen. Für Westerwälder entpuppte sich das Lager in Sinzig als Ort des Schreckens. Viel zu geringe Nahrungsmittelrationen führten dazu, dass das größte Gefangenenlager der Amerikaner am Rhein weithin als „Hungerlager“ bekannt war. Manche Erinnerung ist den hochbetagten Menschen vor Augen als sei es gestern gewesen.


Die Pfarrer stellten in einer kontroversen Predigt jeweils ihr Verständnis von einem christlichen Friedensweg vor. „Frieden schaffen mit immer weniger Waffen“ und „Frieden schaffen ohne Waffen“ waren die Schwerpunkte. Pfarrer Wach betonte die Notwendigkeit auf eine Aggression von außen auch militärisch antworten zu können, während Pfarrer Jacobi auf den besonderen Auftrag von Christen gewaltfrei Wege des Friedens zu finden hinwies. Imam Ahmed unterstrich die Bedeutung des Islam als Religion des Friedens. Richtig verstanden leiteten die Worte des Propheten Mohammed zum persönlichen und gesellschaftlichen Frieden an.

Das Friedensgebet des Franziskus von Assisi und eine Rezitation von Suren des Koran setzten zum Schluss noch einen besonderen religionsverbindenden Akzent. Kirchenmusiker Wolfgang Strunk gestaltete die Veranstaltung mit gefühlvoller Orgelmusik.