Fünf neue Fachkräfte für unsere Gemeinde
Liebe Gemeindeglieder,
wir sind eine progressive Erneuerungsgruppe, die sich Gedanken über die weitere Entwicklung unserer Gemeinde macht.
Unsere Kirche ist im Wandel – nicht nur landesweit, sondern ganz konkret hier bei uns. Wir spüren es deutlich: Die Art, wie Menschen heute leben, glauben und sich engagieren, hat sich verändert. Auch unsere Kirchengemeinde steht deshalb an einem Wendepunkt.
Klassische Formate wie der Sonntagsgottesdienst oder Bibelabende verlieren zunehmend an Zuspruch, während das Bedürfnis nach sozialer Unterstützung, pädagogischer Begleitung und ganz praktischer Lebenshilfe wächst. Immer mehr Menschen kommen nicht mit theologischen Fragen, sondern mit alltäglichen Sorgen: Einsamkeit, Überforderung in der Familie, Orientierungslosigkeit.
Das fordert uns heraus – aber es ist auch eine große Chance. Wir möchten diesen Wandel nicht aussitzen, sondern aktiv gestalten. Deshalb schlagen wir eine Neuausrichtung unserer Personalstruktur vor. Unser Ziel: Eine moderne, schlanke und lebensnahe Kirche, die für die Menschen da ist – offen, ansprechbar und mitten im Alltag.

Was ist geplant? Fünf neue Fachkräfte für eine Kirche am Puls der Zeit
Künftig soll unser Team aus fünf neu geschaffenen Stellen bestehen, die gezielt auf die heutigen Bedürfnisse in der Gemeinde eingehen:
Zwei Sozialarbeiterinnen oder Sozialarbeiter
Sie sollen Anlaufstelle für Menschen in schwierigen Lebenssituationen sein. Ob Armut, familiäre Belastung, psychische Krisen oder Isolation – diese Herausforderungen nehmen zu. Die Sozialarbeiter:innen begleiten, beraten, helfen konkret weiter und vernetzen sich mit anderen Stellen. Auch präventive Angebote und Gemeinwesenarbeit gehören zu ihrem Profil.
Zwei Pädagoginnen oder Pädagogen
Kinder, Jugendliche und Familien stehen hier im Mittelpunkt. Sie entwickeln Projekte für unterschiedliche Altersgruppen, arbeiten mit Kitas und Schulen zusammen, organisieren Freizeitangebote, schaffen Räume für Austausch und Gemeinschaft – und gestalten neue Formen von Spiritualität, die nah an der Lebenswelt der Menschen sind.
Eine Verwaltungsfachkraft
Sie sorgt im Hintergrund für klare Abläufe, übernimmt Organisation, Buchhaltung, Kommunikation und vieles mehr. Gerade in einer wachsenden, vielgestaltigen Gemeindearbeit ist eine professionelle Verwaltung unerlässlich. Sie entlastet das Team und sorgt für Verlässlichkeit.
Diese fünf neuen Stellen eröffnen unserer Gemeinde ganz neue Möglichkeiten – fachlich, menschlich und strukturell.
Was sich verändert: Drei Pfarrstellen entfallen
Um diesen großen Schritt realisieren zu können, müssen wir an anderer Stelle loslassen: Drei Pfarrstellen werden aufgehoben, die Pfarrerin und die zwei Pfarrer übernehmen andere Stellen irgendwo in der EKHN. Das ist ein bedeutender Einschnitt, den wir nicht leichtfertig fordern.
Doch eine ehrliche Betrachtung zeigt: Das Interesse an traditioneller Verkündigung, theologischer Bildung und klassischer Seelsorge ist in unserer Gemeinde stark zurückgegangen. Die Realität ist: Viele Menschen kommen nicht (mehr) wegen der Predigt – sondern weil sie Unterstützung suchen, Kontakte, Orientierung oder Angebote für ihre Kinder.
Wir wissen um den Wert der Pfarrberufe und wir schätzen die Arbeit unserer Pfarrerinnen und Pfarrer sehr. Doch der hohe Personaleinsatz in einem Bereich, der kaum noch nachgefragt wird, ist langfristig nicht tragfähig. Seelsorge, Gottesdienste und geistliche Begleitung bleiben wichtige Säulen – aber sie werden künftig anders organisiert: punktueller, thematischer, teilweise durch Ehrenamtliche, in regionaler Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden oder durch projektbezogene Formate.

Warum wir diesen Schritt gehen
Wir sind überzeugt: Kirche muss sich immer wieder neu fragen, was die Menschen heute brauchen – und wie sie dem Evangelium in der heutigen Zeit ein Gesicht geben kann.
Unser Ziel ist keine „Entgeistlichung“, sondern eine Erneuerung: Weg von Strukturen, die kaum noch tragen – hin zu lebendiger, zugewandter Gemeindearbeit. Eine Kirche, die hilft, stärkt, begleitet – mit offenen Türen, offenen Augen und offenen Herzen.
Die neue Personalstruktur erlaubt es uns, ganzheitlich auf die Lebensrealitäten einzugehen: Mit Sozialarbeit für diejenigen, die Hilfe brauchen. Mit Pädagogik für Kinder, Jugendliche und Familien. Mit einer Verwaltung, die den Rahmen für all das schafft. Und mit Raum für neue Formen geistlichen Lebens, die aus der Praxis wachsen.
Wie geht es weiter – und wie können Sie mitwirken?
Unser Vorschlag ist, dass der Kirchenvorstand diesen Vorschlag sorgfältig bespricht und die nötigen Maßnahmen in engem Austausch mit dem Dekanat vorbereitet. Noch ist nichts endgültig beschlossen – aber wir möchten Sie frühzeitig einladen, diesen Prozess zu besprechen und mitzugestalten.
Ihre Meinung zählt! Haben Sie Fragen, Anregungen, Bedenken? Oder möchten Sie selbst mitarbeiten – in einem Ehrenamt, einem Projekt, einem Arbeitskreis?
Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen. Melden Sie sich gern – persönlich, telefonisch oder per E-Mail.
Ein gemeinsamer Weg nach vorn
Wir stehen an einem Wendepunkt – aber nicht an einem Ende. Die geplante Neuausrichtung ist ein Schritt in die Zukunft, getragen von Vertrauen und Verantwortung. Lassen Sie uns diesen Weg gemeinsam gehen – als lebendige Gemeinde für heute und morgen.
Herzlich grüßt eine progressive Erneuerungsgruppe!

Herzlich grüßt eine progressive Erneuerungsgruppe!
