„Jesus ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung.“ (Kolosser 1,15)
Wir Menschen orientieren uns gern mit unseren Augen. Ein schönes Foto, ein vertrautes Gesicht, eine beeindruckende Landschaft – was wir sehen, prägt unsere Wahrnehmung. Das Sichtbare formt unsere Realität.
Doch das ist nicht alles. Unsere Wirklichkeit besteht aus weit mehr als nur dem, was wir mit den Augen erfassen können.
Da sind Gedanken, die in uns arbeiten – manchmal still, manchmal laut. Wünsche und Träume, die uns antreiben. Liebe zwischen Menschen, die sich oft gar nicht in Worte fassen lässt.
Und auch Gott gehört zu dieser Wirklichkeit.
Gott ist unsichtbar – und trotzdem real. Er bestimmt unsere Welt, unser Leben, auch wenn wir Ihn nicht sehen können. Die Bibel beschreibt Ihn als den Schöpfer des Himmels und der Erde, als den, der alles in seiner Hand hält. Doch wie können wir Ihn kennen, wenn Er unsichtbar ist?
Gott wusste, dass wir Menschen das Sichtbare brauchen, um zu verstehen. Deshalb wurde Er selbst Mensch – in Jesus Christus. In Ihm zeigt sich Gottes Wesen in einer Form, die wir greifen, sehen, hören können. Jesus ist das „Bild des unsichtbaren Gottes“.
Das heißt: Wenn wir Jesus anschauen, sehen wir, wie Gott ist.
In Jesus wird deutlich, was Gott wichtig ist:
- Seine Liebe. Er wendet sich Menschen zu, ohne Ausnahme. Er hilft, heilt, vergibt – und geht für uns sogar ans Kreuz.
- Seine Gerechtigkeit. Jesus zeigt klare Maßstäbe für ein gutes Leben. Er fordert uns heraus, fair zu handeln, zu vergeben und nicht nur an uns selbst zu denken.
- Seine Nähe. Jesus sucht die Gemeinschaft mit Menschen, auch mit denen, die am Rand stehen.
Wenn wir Jesus betrachten – in den Evangelien, im Gebet, in unserem Alltag – bekommen wir ein klares Bild von Gottes Herz.
Das verändert unseren Blick auf die Welt. Plötzlich erkennen wir:
Liebe ist nicht nur ein Gefühl, sondern eine Tat. Gerechtigkeit bedeutet nicht Strenge, sondern ein Leben im Einklang mit Gottes Willen. Nähe ist nicht nur räumlich, sondern auch innerlich möglich.
Vielleicht fällt es uns manchmal schwer, auf den unsichtbaren Gott zu vertrauen. Aber Jesus lädt uns ein, Ihn kennenzulernen – und so auch Gott selbst.
Er ist das Bild, das uns Orientierung gibt, wenn alles andere verschwimmt.
Er ist das Gesicht der Liebe, wenn wir den Sinn verlieren.
Er ist das Licht, das wir sehen können, auch wenn es in uns dunkel ist.
Wenn wir Jesus anschauen, erkennen wir mehr von dem unsichtbaren Gott – und lernen, Ihn im Alltag zu entdecken:
In einer Geste der Freundlichkeit.
In einem Wort, das aufrichtet.
In einem Moment des Friedens mitten im Chaos.
So wird aus dem Unsichtbaren etwas Sichtbares – und unser Leben bekommt eine neue Perspektive.