Hier kommt der Artikel zum CVJM Bad Marienberg Zeltlager im Sommer 2025 in ganzer Länge.
Zeltlager „Wild Wild West“ vom 20.-31.07.2025 in Ramstein-Miesenbach

Vor ca. einem Jahr kam Grace Silverhand, einer Pionierin der Silbersuche, auf die Idee eine eigene Stadt im wilden Westen zu gründen, denn dort hatte sie zuvor große Silbervorkommen entdeckt. Dass sie die Bürgermeisterin der Stadt werden sollte war klar, aber im Vorfeld gab es noch viele andere Dinge zu planen.
So suchte sie sich ein erfahrenes Mitarbeiter-Team für ihren Stadtrat und steckte bereits die Stadtgrenzen auf einem ca. 3 ha großen Gelände in der Prärie Nahe der Stadt Ramstein-Miesenbach ab. Ein Selbstversorgerhaus und ein Sanitärgebäude waren bereits vorhanden, ansonsten viel Platz um die eigene Stadt namens „SilverCity“ aufzubauen. Aber dafür brauchte sie weitere fleißige Hände. Somit suchte sie abenteuerlustige Bürgerinnen und Bürger, die motiviert waren, die ruhmreiche Stadt mit ihr aufzubauen. Es bewarben sich 63 mutige Einwohner aus dem Marmer Umland. Mit solch einem Ansturm hatte sie nicht gerechnet und es musste erst einmal geprüft werden, ob die Fläche für so viele Bewohner überhaupt ausreicht. Intensive Berechnungen ergaben, dass Platz für 54 Bürgerinnen und Bürger vorhanden war. Diese 54 Bürgerinnen und Bürger lud die Bürgermeisterin im Juni 2025 zu einem ersten Kennenlernen ein. Und tatsächlich alle davon erwiesen als tauglich für die Errichtung von SilverCity.

Nach ausgiebigem Koffer packen und Kutschen beladen machten sich dann am Vormittag des 20. Juli 2025 die Bürgermeisterin, ein Großteil des Stadtrats sowie 54 Bürgerinnen und Bürger mit der komfortablen Postkutsche auf nach SilverCity. Um auch Gottes Segen für das abenteuerreiche Vorhaben zu haben, startete die Reise mit unserem Lagerstartgottesdienst in Zusammenarbeit mit der EG Langenbach. Um bereits etwas Struktur in der neuen Stadt zu haben, schickte die Bürgermeisterin einen fleißigen Trupp aus Stadtratsmitgliedern und weiteren fleißigen Helfern bereits freitags und samstags in den wilden Westen um die Kutschen zu entladen und ein paar Zelte für die ersten Tage aufzubauen.
Bei bestem Wetter wurden somit bereits vor Ankunft der Bürgerinnen und Bürger die ersten Bauvorhaben umgesetzt. Mit den 54 neuen Einwohnern kam ein Regenschauer, den SilverCity und der Stadtrat so zuvor noch nie erlebt hatten. Das Wasser floss in Strömen durchs Stadtgebiet und auch durch unsere Zelte. Dank der fleißigen Mitarbeiterinnen mit Föhn konnte die Nacht aber jeder wieder auf einer trockenen Matratze verbringen. Und von den leichten Regenschauern in den folgenden Tagen ließen wir uns dadurch gar nicht mehr beindrucken oder gar die Stimmung vermiesen.
Doch der Aufbau ihrer Stadt SilverCity ging der Bürgermeisterin nicht schnell genug.

Denn den ersten Tag hatte man doch nur mit leckeren Snacks und einem Abendessen unseres hervorragenden Küchenteams, der Einteilung der Bewohner in ihre Berufssparten, sowie einigen Spielen zum Kennenlernen und einer nächtlichen Wanderung durch die Prärie vergeudet.
Am nächsten Tag sollte es, nach einer Morgenandacht, Frühstück und unserer ersten Entdeckerzeit mit anschließenden Kleingruppen endlich an den Aufbau der Stadt gehen.
In unseren Entdeckerzeiten haben wir „einfach mal die Welt gerettet“. Anhand von Texten aus dem Matthäus-Evangelium haben wir uns auf die Suche nach dem Glück gemacht, erkannt, dass unsere Taten zählen und wir einen Unterschied machen können, unsere Superkraft gefunden und uns auch immer wieder auf das Wichtigste fokussiert: Jesus! In den anschließenden Theater-, Kreativ-, Gesprächs- oder Wort-Spiel-Aktions-Kleingruppen wurde das Gehörte noch einmal auf unterschiedlichste Art vertieft. In den Morgenandachten haben wir Gedanken zu den Ich-bin-Worten gehört und in den Abendandachten haben wir uns mit den Texten verschiedener Lieder beschäftigt.
Am Nachmittag des ersten kompletten Tages wurden dann fleißig Flaggen für die Berufssparten gestaltet und jede Berufssparte konnte endlich ein eigenes Gebäude errichten. Am Abend konnten die neuen Einwohner mit ihrem Allgemeinwissen in unserem Saloon-Quiz glänzen und nach der Abendandacht und dem Abendabschluss im Zelt fielen (fast) alle müde in ihre Schlafsäcke.

Der dritte Tag startete mit Hobbygruppen, in denen die Bewohner kreativ werden, werken, Gesellschaftsspiele spielen, Sport machen oder Flugzeuge auf der Nahe gelegenen Airbase beobachten konnten.
Der Ausbau der Stadt ging aber immer noch viel zu schleppend voran. Doch es hatten sich drei Inspekteure namens „Dick“, „Doof“ und „Lang“ aus der benachbarten „GoldCity“ angekündigt.
Sie nahmen unsere Bauprojekte genauestens unter die Lupe, prüften unseren Ort auf Sicherheit und mögliche Freizeitangebote und forderten zu einem Duell mit ihrer GoldCity auf.
Die Bürgermeisterin Grace Silverhand und der Sheriff Steven the Woolf waren sofort Feuer und Flamme dieses Duell zu gewinnen und SilverCity zur besten und ruhmreichsten Stadt im wilden Westen zu machen. Durch das Handeln mit Rohstoffen in einem Geländespiel wurde der Bau weiterer Gebäude vorangetrieben.
Aber der Stadtrat hatte auch erkannt, dass die Work-Live-Balance unter den neuen Bewohnern eine große Rolle spielte und sie umso motivierter arbeiteten je mehr Spaß sie in ihrer Freizeit hatten.
Am Zeltabend konnten die Berufssparten unter sich etwas unternehmen. Es wurde Stockbrot oder Pizza gemacht, es wurde gespielt oder gebastelt oder auch bei Gesichtsmasken entspannt.
Ebenfalls das Sport- und Spiele-Turnier am nächsten Nachmittag sowie der Showabend, an dem der Stadtrat in verschiedenen Disziplinen gegen die Bewohner antrat, sorgte weiterhin für eine gute Stimmung in SilverCity.
Am folgenden Tag wurde das umliegende Land von den Schienen aus erkundet. Nicht aber mit der Dampflok, sondern mit Draisinen ging es insgesamt 20 km vom Start- zum Zielbahnhof. Auf halber Strecke empfing uns unser Küchenteam mit dem „besten, selbstgemachten Döner, ohne Drehspieß, den ich je gegessen habe“, wie es von einigen Bewohnern hieß.
Etwas ruhiger ging es dann beim Lobpreisabend zu. Neben vielen Liedern haben wir an Stationen die fünf Sprachen der Liebe kennengelernt und direkt ausprobiert.

Freitags war es dringend notwendig im örtlichen Schwimmbad zu toben und uns mal gründlich zu waschen.
Währenddessen fing im Lager ein Mitglied des Stadtrats an aufmüpfig zu werden. Long John Silver war der Meinung, der bessere Bürgermeisterkandidat zu sein und forderte Neuwahlen. Das gefiel der Bürgermeisterin Grace Silverhand überhaupt nicht. Um etwas Ruhe vor dem Konkurrenten und seinen Anhängern zu haben schickte die Bürgermeisterin die Bewohner auf eine lange Wanderung durch die Prärie. Auf der Strecke gab es viele verschiedene Aufgaben und Rätsel zu meistern. Gegen Abend kehrten aber alle Bürgerinnen und Bürger, zwar müde, aber gut gelaunt wieder in SilverCity ein. Um die bevorstehenden Neuwahlen für sich zu gewinnen, hatte die Bürgermeisterin eine geniale Idee und lud zu einem Saloon-Abend mit Cocktails, Slush-Eis, Popcorn, Flammlachs, Dosenwerfen, Zielschießen, Kuhmelken, Basteln oder eine Runde Black Jack im Casino ein. Ein jeder kam auf seine Kosten. Auch das Küchenteam hielt nicht zurück und servierte leckere Köstlichkeiten. Ebenfalls öffnete das Wahllokal an diesem Abend und jeder Bewohner SilverCitys hatte die Wahl zwischen den beiden Bürgermeisterkandidaten. Es wurde eine lange Nacht, eine sehr lange Nacht. Das lag nicht nur an den Cocktails und der guten Stimmung in SilverCity, sondern auch an Banditen, die in der Nacht unsere Stadt überfielen. Sie raupten das Lagerkreuz, die Spielekiste sowie die Schluchkiste und das Nutella. Aber die mutigen Bürgerinnen und Bürger schnappten alle Banditen und übergaben sie für eine Nacht in die Zelle beim Sheriff.
Beim Frühstück am nächsten Morgen fehlte was: das Nutella! Aber durch kluges Verhandlungsgeschick konnten sich die Banditen wieder freikaufen und die Einwohner bekamen ihr Hab und Gut zurück.
Trotz all der Aufregung wuchs die Stadt immer weiter und es kamen einige Gebäude dazu.
Der Bürgermeisterin bereitete die Auszählung der Wähler-Stimmen etwas Sorge und auch die drei Inspekteure prüften weiterhin akribisch die Arbeiten in der Stadt.
Zeit um sich im Lagergottesdienst noch einmal auf das zu fokussieren, was wirklich zählt: Jesus first!
Der Tag endete mit selbst zubereiteten Taccos und Singen am Lagerfeuer.

Am Montagmorgen stand unser soziales Projekt auf dem Plan. Die eine Hälfte der Einwohner sammelte Müll rund um Ramstein-Miesenbach und die andere Hälfte besuchte ein örtliches Seniorenheim um mit den Bewohnern zu singen, zu spielen und sich auszutauschen. Es war schön zu sehen, wie sich die Bewohner für eine saubere Umwelt eingesetzt haben und den Bewohnern im Seniorenheim eine große Freude bereitet haben. Zum Dank spendierte uns die Stadt Ramstein-Miesenbach den Eintritt ins Schwimmbad.
Bei unserer Lagerolympiade zeigten die Bewohner SilverCitys noch einmal ihr Geschick bei verschiedenen Spielen, Rätseln und Aufgaben. Auch beim Kuhmelken musste hier wieder unter Beweis gestellt werden, wer wirklich ein richtiger Cowboy ist.
Beim Abend der Begegnung ging es dafür wieder etwas ruhiger zu. Welche Masken trägst du? Und warum? Bei Gott kannst du sein, wie du wirklich bist! Zum Ende des Abends konnten sich die Bewohner bewusst dafür entscheiden mit Gott an ihrer Seite unterwegs zu sein.
Am vorletzten Tag bemängelten die drei Inspekteure noch fehlende Wasserquellen im Stadtgebiet.
Im letzten Geländespiel erfüllten die Bewohner also noch einmal fleißig Aufgaben des einsamen Cowboys, der Barkeeperin, der Oma, der indigenen Ureinwohner sowie der Farmer um an Ende auf eine Wasserquelle zu stoßen. Mit Wasserbomben wurden die Inspekteure dann quer durch die Stadt gejagt.
Inzwischen waren auch alle Gebäude errichtet und der Alltag in SilverCity kehrte ein.

Die Inspekteure waren beeindruckt, was die Bürgermeisterin in so kurzer Zeit aus dem Boden stampfen ließ und wie motiviert die Bewohner SilverCitys mitgewirkt hatten und drückten ihre Anerkennung aus. Der Wettkampf gegen GoldCity war somit gewonnen.
Das war Grund noch einmal richtig zu feiern. Am Festabend gabs tolle Showeinlagen der Bewohner, ein leckeres Buffet des Küchenteams und auch der Stadtrat ließ sich zu einer Tanzeinlage hinreißen.
Natürlich wurde auch jeder Einwohner SilverCitys mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet.
Doch dann brach auch schon die letzte Nacht an…
Am nächsten Morgen kamen einige fleißige Helfer aus dem Marmer Umland um beim Abbau zu unterstützen. Nach einem letzten Frühstück ließen sich aber auch die Bewohner und der Stadtrat nicht lumpen und packten kräftig beim Abbauen, Einräumen und Saubermachen mit an.
Dann hieß es nach 12 Tagen Abschied nehmen und es ging müde, aber glücklich und um einige Erlebnisse reicher, wieder zurück nach Bad Marienberg.
Gefreut haben wir uns über den Besuch unserer Pfarrerin Lara Schütz. Sie reiste am ersten Dienstagabend an um dann einen kompletten Lager-Tag mit uns zu erleben. Aber auch weitere Freunde des Zeltlagers haben uns mit einem kurzen Besuch in Ramstein-Miesenbach überrascht.

Wir schauen dankbar zurück auf 12 tolle Tage im Zeltlager Wild Wild West mit 54 tollen Kindern,
wenig Verletzungen, oftmals guten Wetter, leckerem Essen, einem vollen Programm und vielen lustigen aber auch besinnlichen Momenten.
Danke sagen möchten wir unseren 20 ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die sich ums Programm gekümmert und die Kinder betreut haben, unseren 8 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen im Küchenteam, den Freunden der CVJMs und den Eltern und Geschwistern, die uns tatkräftig beim Auf- und Abbau des Zeltlagers unterstützt haben, denjenigen, die uns LKW, Kleinbusse, Anhänger, Wohnmobil und ganz viel Equipment ausgeliehen haben, der ev. Kirchengemeinde Bad Marienberg und der EG Langenbach für die Unterstützung und Mitwirkung, denjenigen, die uns mit Kuchen oder Paketen eine Freude bereitet haben, den Überfallern und allen, die uns im Gebet unterstützt haben, der VG Bad Marienberg, dem Westerwaldkreis und dem Kreis Altenkirchen, dem Land Rheinland-Pfalz sowie der Hirz-Stiftung, die uns durch Zuschüsse ermöglichen, das Zeltlager möglichst kostengünstig für alle anzubieten.
Vielen Dank – ihr seid ein Segen!
Um noch einmal auf das Zeltlager zurückzublicken lud der Stadtrat zum Zeltlager-Nachtreffen am 28.09.2025 ein. Bei Getränken und Kuchen schauten wir uns Bilder und den Zeltlager-Film an und erinnerten uns gerne an die beste Zeit im Jahr zurück.
Wir freuen uns bereits jetzt aufs nächste Zeltlager! Vom 05. bis zum 16.07.2026 fahren wir ins Wikingerlager nach Ebersburg-Röderhaid. Im November beginnen die Vorbereitungen dafür. Wenn du zwischen 9 und 13 Jahren alt bist und 12 tolle Tage mit uns im Wikingerlager verbringen möchtest, freuen wir uns ab Ende November 2025 auf deine Anmeldung. Weitere Infos findest du auf www.cvjm-bad-marienberg.de. Seid schnell, denn in diesem Jahr waren wir bereits nach 6 Wochen ausgebucht.
Bis dahin verabschieden wir uns: Mit Jesus Christus – mutig voran!
Daniel Hoffmann im Namen des Zeltlagerteams