Der Weihnachtsesel

Den Weihnachtsengel, dachte ich,
den mache ich – das schaffe ich!
Mit etwas Geld, mit Aufwand groß,
dann werd ich wundervoll, famos.

Goldene Kerzen, Lametta fein,
alles muss im Überfluss sein.
Das wäre doch wirklich gelacht,
wenn nicht Geld einen Engel aus mir macht.

So dachte sich der Esel dann
und legte goldnen Schmuck sich an.
Trug güldnen Kranz um seinen Hals,
in Gold erstrahlte er überalls.

Er fraß nur Heu mit goldenem Schein,
trank aus der goldnen Schale Wein.
Und ganz oben krönte seine Stirn
die goldne Kerze vor dem Hirn

Die Tiere sahen’s – und lachten sehr:
„Du alter Esel bleibst doch ein Tier
Gold hilft da nicht! Das wissen wir,
Du bist doch dumm in deiner Gier“

Du Mensch, bedenke: Glanz und Geld
erschaffen nichts, was selig macht.
Nur wer sich still und schlicht gesellt
zum Kind im Stall, das uns erhellt,

nur der wird dieses Wunder seh’n,
wer einfach, schlicht im Stall kann stehn.
Wenn Jesus selbst zieht in uns ein,
dann kann wirklich Weihnacht sein.

Nicht Prunk, nicht Aufwand, Glitzerzier –
durch Demut kommt der Herr zu dir,
Bedenke, wenn Du suchst den Tand,
noch nie ein Mensch das wahre Glück dort fand.

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