Mit Elisabeth on Tour

Pilgerwanderung auf dem Elisabethpfad

Am Samstag, den 19. Juli 2025, machten sich 15 Pilgerinnen und Pilger auf den Weg, um den Elisabethpfad von Niederwalgern nach Marburg zu gehen – den drittgrößten Pilgerweg in Deutschland. Begleitet wurden wir von Geschichten aus dem Leben Abrahams, den Gott auf eine lange und unbekannte Reise berief.

Aufbruch in Niederwalgern

Vor der Kirche in Niederwalgern hörten wir von Abrahams Berufung: Gott rief ihn, seine Heimat zu verlassen. Auch wir wurden ermutigt, mit Gott aufzubrechen, der uns nicht im Regen stehen lässt. Mit dem Lied „Nun aufwärts froh den Blick gewandt…“ begann unser Pilgerweg.
„Vorwärtsgehen“ und „Beten mit den Füßen“ – diese beiden Grundgedanken begleiteten uns von Anfang an.

Stationen des Glaubens

  • Die Kreuzung: Abrahams Vertrauen gerät ins Wanken, als er wegen einer Hungersnot nach Ägypten flieht. In der Stille nahmen wir Steine vom Weg in die Hand – Sinnbilder für die Lasten unseres eigenen Lebens – und trugen sie weiter.
  • Oberweimar: In der Martinskirche legten wir unsere Steine an den Gräbern ab. Wir hörten von der Geschichte der bedeutenden Kirche und lauschten der berühmten Köhler-Orgel. Aus Abrahams Zwiegespräch mit Gott lernten wir: Warten kann den Glauben herausfordern – und zugleich stärken.
  • Die Geschichte Elisabeths: Auf dem weiteren Weg erfuhren wir von der ungarischen Königstochter Elisabeth, die Ludwig IV. von Thüringen heiratete und sich nach seinem frühen Tod ganz den Armen und Kranken zuwandte. Ihr Vorbild war Franz von Assisi.

Unterwegs durch Feld, Wald und Wiese

In der Hitze des Tages stärkten uns Bonbons, kleine Pausen und die Gemeinschaft. Wir hörten, wie Abraham erst im hohen Alter den ersehnten Sohn Isaak empfing – ein Zeichen, dass Gott Wunder wirkt, auch wenn wir warten müssen.

Ankunft in Marburg

Über alte Obstwiesen führte uns der Weg in die Stadt. An der Michaeliskapelle endet der Elisabethpfad. Dort erfuhren wir von Elisabeths großem Einsatz für die Bedürftigen. Eine Legende erzählt, dass sie sogar einen Aussätzigen in das Ehebett legte. Als Ludwig dies entdeckte, sah er im Kranken den gekreuzigten Christus und ermutigte Elisabeth in ihrem Tun.

Am Hauptfriedhof Marburg erinnerten wir uns an die Geschichte von Abrahams Opferbereitschaft: Er war bereit, Isaak hinzugeben und vertraute Gott vorbehaltlos. Darin sahen wir auch den Blick auf Jesu Kreuzestod.

Zum Abschluss besuchten wir die Michaeliskapelle, das ehemalige Franziskus-Spital, das Elisabeth gegründet hatte. Wenige Jahre nach ihrem Tod begann der Bau der Elisabethkirche in Marburg, wo ihr Grab bis heute zu sehen ist.

Heimkehr

Gestärkt und gesegnet kehrten wir mit den Kirchenbussen zurück.
Es war ein Tag voller Bewegung, Begegnungen, Glaubenserfahrungen und neuer Zuversicht.

Text Gunda Grab Fotos Lara Schütz Redaktion Karl Jacobi

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