Gebäudeausschuss des Nachbarschaftsraums am 3. September 2025

Bittere Einschnitte für unsere Kirchengemeinde

Gebäudeausschuss des Nachbarschaftsraums konkretisiert Sparvorgaben aus Darmstadt

Die evangelischen Kirchengemeinden Bad Marienberg, Kirburg und Unnau stehen vor großen Veränderungen. Schon seit einiger Zeit arbeiten wir enger zusammen – mit dem Ziel, ab dem 1. Januar 2027 eine Gesamtgemeinde zu bilden. Diese wird nicht nur geistliches Leben gestalten, sondern auch gemeinsame Verantwortung für die Fianzen und Gebäude tragen.

  1. Warum Veränderungen nötig sind

Am 3. September 2025 hat sich der Gebäudeausschuss unseres Nachbarschaftsraums getroffen, um wichtige und zugleich schwierige Entscheidungen vorzubereiten. Der Hintergrund: Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) muss ihre Ausgaben deutlich reduzieren. Vorgabe aus Darmstadt lautet klar: „Ihr müsst sparen.“

Ein großer Kostenfaktor sind die kirchlichen Gebäude. Der Unterhalt von Kirchen und Gemeindehäusern wird überwiegend aus dem Haushalt der Gesamtkirche finanziert. Deshalb müssen auch wir die Fläche unserer Versammlungsräume deutlich verkleinern. Ziel ist es, die vorhandenen Mittel so einzusetzen, dass das Gemeindeleben lebendig bleibt, auch wenn nicht mehr alle Gebäude erhalten werden können.

  1. Gesellschaftliche Entwicklungen

Die Sparmaßnahmen haben ihre Ursachen nicht allein in internen Entscheidungen, sondern auch in gesellschaftlichen Veränderungen. Zwei Entwicklungen sind dabei besonders bedeutsam:

  1. Mitgliederschwund: Allein im Jahr 2024 verlor die EKHN über drei Prozent ihrer Mitglieder durch Austritte.
  2. Demografischer Wandel: Zwar wurden im Jahr 2024 rund 8.000 Menschen getauft, gleichzeitig starben aber etwa 23.500 Gemeindeglieder.

Dieser Trend wird sich fortsetzen. Für Bad Marienberg bedeutet das konkret: Von über 5.000 Mitgliedern im Jahr 2020 werden im Jahr 2030 voraussichtlich nur noch etwa 4.000 übrigbleiben. Weniger Mitglieder bedeuten auch weniger finanzielle Mittel.

  1. Welche Gebäude bleiben?

Trotz aller notwendigen Einschnitte gibt es auch gute Nachrichten:

  • Die Kirchen in Bad Marienberg und Höhn bleiben bestehen.
  • Ein Gemeindehaus in Bad Marienberg wird es weiterhin geben. Ob es sich dabei um eine Renovierung oder einen Neubau des Gebäudes in der Heynstraße handelt, ist noch offen.

Schwierige Entscheidungen betreffen hingegen die Kirchengebäude in Hof und Fehl-Ritzhausen. Der Kirchenvorstand rechnet schon länger damit, dass diese Gebäude nicht gehalten werden können. Auch der Gebäudeausschuss sieht darin keine Alternative.

  1. Wie geht es weiter?

Die endgültigen Weichen stellt die Dekanatssynode am 29. November 2025, wenn die Nachbarschaftsräume offiziell beschlossen und die Gebäudeentwicklungspläne verabschiedet werden. Danach gilt es, die Rahmenbedingungen vor Ort umzusetzen.

Das bedeutet: intensive Planungen, viele Gespräche und ein gutes Stück Arbeit für die nächsten Jahre. Zugleich bietet die Neuausrichtung auch Chancen. Weniger Gebäude können auch bedeuten, dass wir uns stärker auf das Wesentliche konzentrieren: das lebendige Miteinander in der Gemeinde, die Gestaltung von Gottesdiensten, die Begleitung von Menschen in allen Lebenslagen und die Weitergabe des Evangeliums.

  1. Blick nach vorn

Die anstehenden Veränderungen sind einschneidend und fordern uns heraus. Aber sie eröffnen auch die Möglichkeit, Kräfte zu bündeln und die Kirche zukunftsfähig zu gestalten. Unser Ziel ist klar: eine lebendige, tragfähige Gemeinde, die den Menschen in Bad Marienberg, Kirburg, Unnau und den umliegenden Orten auch in Zukunft Heimat im Glauben bietet.

Karl Jacobi

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