Unsere Partnergemeinde in Hof hatte Grund zu feiern
Festwochenende mit Konzert, Tag der offenen Gemeinde und Festgottesdienst
Die Neuapostolische Kirche, Gemeinde Hof/Westerwald, feierte im August 2025 ihr 125-jähriges Bestehen. Seit der Gründung am 25. August 1900 ist sie fester Bestandteil der Verbandsgemeinde Bad Marienberg. Grund genug, ein Festwochenende mit Musik, Begegnung und Gottesdienst zu gestalten.
Freitag: Festliches Orgelkonzert
Der Auftakt am 22. August stand ganz im Zeichen der Musik. In der gut besuchten Kirche begeisterte Felix Mende, Regionalkantor an der Propsteikirche St. Johann in Bremen, mit einem abwechslungsreichen Orgelprogramm.
Er eröffnete mit Vivaldis Concerto in a-Moll, das Johann Sebastian Bach meisterhaft für Orgel übertragen hat. Virtuose Mixturen und warme Flötenregister wechselten einander ab. Danach entführte er das Publikum mit Richard Purvis’ „Passepied for a Joyous Festival“ in ungewohnte Klangwelten, die an Hammond- und Wurlitzer-Orgeln erinnerten. Den Höhepunkt bildete Widors Orgelsinfonie Nr. 6 in g-Moll, die über eine halbe Stunde große sinfonische Bögen und feine Klangnuancen bot.
Der lang anhaltende Applaus führte zu einer improvisierten Zugabe über „Lobe den Herren“. Anschließend klang der Abend bei einem Sektempfang im Foyer aus.
Samstag: Tag der offenen Gemeinde
Am Samstag, 23. August, öffnete die Gemeinde ihre Türen für Mitglieder und Gäste. Gemeindevorsteher Priester Peter Streicher begrüßte die Anwesenden, darunter auch Vertreter der Kommune und benachbarter Kirchengemeinden.
Der Tag begann mit Chorgesang und einer Präsentation der Gemeindechronik durch Priester i.R. Klaus-Jürgen Mende. Er berichtete von den Anfängen, dem Bau der Kirche in Bad Marienberg und der späteren Zusammenführung mit der Gemeinde Hof/Westerwald. Da das Gebäude in Bad Marienberg nicht mehr renovierungsfähig war, wurde es verkauft – seit 2017 ist die Gemeinde in einem renovierten Gebäude in Hof zu Hause.
Ein weiterer Vortrag beleuchtete die Entwicklung des Gemeindelebens: Kinder- und Jugendarbeit, Seniorenangebote, das vielfältige musikalische Engagement sowie die Zusammenarbeit in der Ökumene. Festgottesdienste und die Einbindung in die Bezirksstruktur rundeten den Überblick ab.
Zwischen den Beiträgen bereicherte ein Frauenchor das Programm mit Liedern. Zum Abschluss erhielten die Gäste die frisch gedruckte Gemeindechronik. Anschließend lud die Gemeinde zu einem Imbiss mit Gegrilltem, Kaffee und Kuchen ein – eine gute Gelegenheit für Gespräche und Begegnungen.
Sonntag: Festgottesdienst
Den Höhepunkt des Jubiläums bildete am Sonntag, 24. August, der Festgottesdienst mit Apostel Gert Opdenplatz. Grundlage war das Bibelwort aus Lukas 1,1–2:
„Da es nun schon viele unternommen haben, Bericht zu geben von den Geschichten, die sich unter uns erfüllt haben, wie uns das überliefert haben, die es von Anfang an selbst gesehen haben und Diener des Wortes gewesen sind.“
Der Apostel erinnerte daran, dass jede und jeder Teil der „Mosaiksteine“ der Gemeinde sei. Zeugnisse im Glauben, biblische Überlieferungen und persönliche Erfahrungen seien ein Grund zum Dank an Gott. Er betonte die Bedeutung des Bibellesens: So wie Kinder Lesen üben müssen, sollen auch Erwachsene in der Heiligen Schrift, besonders in den Evangelien, regelmäßig lesen. Die Bibel sei Grundlage und Ausgangspunkt der Predigt und eröffne die Nähe Gottes.
Priester Peter Streicher griff diesen Gedanken auf und verglich die Bibel mit einem Freund, der durchs Leben begleitet. Bezirksevangelist Hans Dieter Laux erinnerte daran, dass Chronisten wie der Evangelist Lukas und auch die Autoren der Gemeindechronik Menschen zuhörten, ihre Erlebnisse sammelten und bewahrten. Miteinander reden heiße auch, über den Glauben zu sprechen.
Im Verlauf des Gottesdienstes wurden die Heilige Versiegelung an Glaubensschwester Ulrike Wunder vollzogen, das Heilige Abendmahl gefeiert und Diakonin Jessica Grams zur Priesterin für die Gemeinde Altenkirchen ordiniert.
Mit Gebet und Segen endete der feierliche Gottesdienst.
Ausklang in Gemeinschaft
Zum Abschluss des Festwochenendes blieb die Gemeinde noch beisammen. Bei Westerwälder Kartoffelsuppe, Kaffee und Kuchen klang die 125-Jahr-Feier in geselliger Runde aus.
Dankbarkeit und Zuversicht
Die 125-Jahr-Feier der Neuapostolischen Kirche Hof/Westerwald machte deutlich: Diese Gemeinde lebt aus Glauben, Musik, Gemeinschaft und Engagement. Dankbar blickten die Mitglieder auf ihre Geschichte zurück – und voller Zuversicht nach vorn.
Text und Fotos: Klaus – Jürgen Mende Redaktion Karl Jacobi
Hier finden Sie die Chronik der Neuapostolische Kirche Hof (Westerwald)
Und hier gibts noch ein paar Fotos